Bergsteigen ist ein hocheffektives Ganzkörpertraining mit höherer metabolischer Belastung als die meisten Tauchgänge.
Nach dem Compendium of Physical Activities liegt Bergsteigen/steiles Wandern typischerweise bei etwa 8–12 MET, Sporttauchen meist bei 5–7 MET. Für eine 70-kg-Person bedeutet das grob 590–880 kcal pro Stunde am Berg gegenüber etwa 350–500 kcal beim Tauchen – abhängig von Gelände, Tempo und Bedingungen. Dazu kommen exzentrisch-konzentrische Muskelarbeit in Beinen und Rumpf, Trittkraft, Gleichgewicht und Rucksacklast – ein Paket, das Kraft und Ausdauer zugleich schult. Wer sportlich effizient trainieren will, erhält am Berg pro Stunde schlicht mehr physiologischen Stimulus.
Im Bergsport lässt sich Leistung glasklar tracken und vergleichen – von Höhenmetern über Pace bis zu Schwierigkeitsgraden.
GPS, Höhenmeter und Pace liefern objektive Kennzahlen, mit denen man Trainingslast und Fortschritt wie im Lauf- oder Radsport steuern kann. Routen sind über UIAA-/französische Grade skaliert, und Formziele reichen von „1.000 hm in < 90 Minuten“ bis zum ersten UIAA V im Vorstieg. Wettkampfformen wie Vertical Kilometer (1.000 hm am Stück) oder Skyrunning zeigen, wie präzise sich bergsportliche Leistung messen und periodisieren lässt. Diese Klarheit motiviert und ermöglicht nachhaltige Progression ohne Ratespiel.
Höhe als Trainingsreiz macht Bergsteigen zum natürlichen Ausdauer-Booster – legal, effektiv, messbar.
Höhentraining erhöht laut sportwissenschaftlichen Übersichten die Hämoglobinmasse typischerweise um etwa 3–7 % und kann die VO2max um 1–5 % steigern, wenn ausreichend Zeit über 2.000–2.500 m verbracht wird. Bergsteigerinnen sammeln genau dort stundenlange Reize, die Sauerstofftransportkapazität und Laktattoleranz verbessern. Dieser Effekt überträgt sich nachweislich auf andere Ausdauerleistungen – ein Mehrwert, den man im Wasser (nahe Meereshöhe) so nicht bekommt. Wer Berge geht, trainiert also nicht nur für den Gipfel, sondern baut einen belastbaren Ausdauer-Motor auf.
Der Bergsport verfügt in der DACH-Region über eine enorme Breite und Wettbewerbsstruktur – von Vereinsbasis bis Olympia.
Der Deutsche Alpenverein zählt rund 1,4 Millionen Mitglieder (2023) – das bedeutet Sportinfrastruktur, Trainingspartner und Know-how vor der Haustür. Wettkampfformen reichen von Berglauf/Skyrunning bis Skibergsteigen; Letzteres ist ab 2026 olympisch und pusht Trainingsqualität sowie Talentförderung. Formate wie Vertical Kilometer (1.000 hm) oder Bergmarathons liefern klare Benchmarks und Ansporn für ambitionierte Athletinnen. Diese dichte Szene macht es leicht, Ziele zu setzen, Feedback zu erhalten und sportlich zu wachsen.